WN vom Mo., 01.02.2016
Theatergruppe der Grundschule Bösensell
Praxis in Not: Nur Dr. Raffzahn bleibt gesund
Auf der Bühne des Landhofs Große Hellmann überzeugten die Grundschüler aus der Theatergruppe mit ihren darstellerischen Leistungen.
Bösensell -
Mit dem Stück „Der Nächste, bitte“ feierte die Theatergruppe der Grundschule Bösensell Premiere. In der flotten Inszenierung glänzten die Nachwuchsdarsteller in ihren Rollen.
Eine Gemeinschaftspraxis in Bösensell: Ein Tierarzt (Dr. Tier), ein Augenarzt (Dr. Durchblick), ein Allgemeinmediziner (Dr. Messerwurf), ein Kinderarzt (Dr. Bauer) und ein Zahnarzt (Dr. Raffzahn) teilen sich nicht nur ein Wartezimmer sondern auch den Behandlungsstuhl.
Was aber passiert, wenn dann die Ärzte der Reihe nach selbst krank werden, die Patienten aber weiter behandelt werden wollen? Dann hilft nur noch das Würfelglück der versierten Sprechstundenhilfen, das dann dafür sorgt, dass Patient und Arzt, egal welcher Fachrichtung doch noch zueinander finden. Die Theatergruppe der Grundschule Bösensell, eine Initiative der Kinderkultur Bösensell e.V., zeigte an diesem Wochenende auf dem Hof Große Hellmann, welche amüsanten Begegnungen solche Konstellationen bringen.
In dem Stück „Der Nächste, bitte!“, aus der Feder von Regisseurin Gaby Janzen, begeisterten die Jungen und Mädchen in ihren jeweiligen Rollen.
Die jungen Ärzte Bösensells zeigten ihr schauspielerisches Können ebenso wie die nicht minder gut aufgelegten Patienten und Sprechstundenhilfen. Auch die Details in der Mimik und Gestik, die unter der Anleitung von Ingrid Wrede-Evels und Gaby Janzen während der sechsmonatigen Proben intensiv einstudiert wurden, passten auf der Bühne. Mitfühlende „Ohhs“ bei den Krankengeschichten der Patienten und Ärzte, routinierte Fragen nach Krankenkassenkarte und Versicherung, sowie eine perfekte Meldung am Telefon – alles saß.
Apropos: Selbst wenn der Tierarzt die Windpocken mit Flohhalsbändern therapieren wollte, weil der Hautausschlag am Körper ja auch von Flohbissen kommen könnte. Selbst wenn der Tierarzt das Hühnerauge der Patientin fachgerecht versorgte, weil es am Ende doch nur das Auge eines Huhnes ist.
Letztlich profitierten alle, selbst der einzig gesund gebliebene Arzt, Dr. Raffzahn. Der rieb sich die Hände: „Zähne bringen Geld, Zähne haben schließlich alle“, lautete sein augenzwinkernder Schlusssatz.
In allen vier Vorstellungen wurden die Nachwuchsschauspieler mit Applaus überschüttet. Die Leistung der Akteure auf und der Einsatz hinter der Bühne war auch in diesem Stück aller Ehren wert und toll anzusehen.